Wie viel Geld schenkt man auf einer Hochzeit?
Orientierung für Hochzeitsgäste: So viel ist angemessen
Wer eine Einladung zu einer Hochzeit erhält, steht nicht nur vor der Frage, was man anzieht – sondern auch: Wie viel schenkt man eigentlich zur Hochzeit? Besonders bei Geldgeschenken herrscht große Unsicherheit. Manche legen mit anderen Gästen einfach zusammen, andere stecken einen Umschlag mit einem beliebigen Betrag ins Kuvert. Aber wie findet man wirklich heraus, was angemessen ist?
Warum Geldgeschenke auf Hochzeiten so üblich sind
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Früher wurde zur Hochzeit häufig ein Haushaltsgegenstand verschenkt – heute lebt das Paar oft schon zusammen. Ein Geldgeschenk ist daher nicht nur zeitgemäß, sondern auch vom Brautpaar meistens gewünscht. Schließlich kostet eine Hochzeit in Deutschland schnell mehrere tausend Euro.
Wer also eingeladen ist, überlegt sich besser bewusst, was im Umschlag landen soll. Denn das Geschenk ist nicht nur eine nette Geste, sondern trägt auch dazu bei, dass das Fest für das Paar finanzierbar bleibt.
Der wichtigste Maßstab: Deckung der eigenen Unkosten
Ein guter Richtwert für das Geldgeschenk ist der Wert der eigenen Einladung. Was kostet das Essen, die Getränke, der Service pro Person? In klassischen Restaurants liegt der Preis oft zwischen 70 € und 100 €, bei exklusiveren Locations (Schlösser, Weingüter, Eventscheunen) können es auch 200 € oder mehr sein. Dazu kommen Aperitif, Mitternachtssnack und vielleicht sogar eine freie Trauung samt Sektempfang.
Wer dem Brautpaar also ein faires Geschenk machen möchte, sollte zumindest die eigenen Unkosten decken – denn niemand möchte, dass das Paar für jeden Gast draufzahlt.
So bestimmst du die Höhe deines Geldgeschenks
Neben den realen Kosten spielt natürlich auch die persönliche Beziehung zum Brautpaar eine Rolle. Wie nah stehst du den beiden? Bist du Teil der Familie, ein enger Freund oder eher Bekannter?
Ein realistisches und zugleich faires Modell wäre:
Bekannte oder entfernte Freunde
➝ Unkosten + ca. 50 € → insgesamt meist 100–150 €Gute Freundinnen und Freunde
➝ Unkosten + ca. 100 € → insgesamt 150–250 €Familie
➝ Unkosten + persönlicher Wert → ab 200 € aufwärts, je nach Budget und Nähe
Natürlich ist das keine feste Regel – aber es gibt eine Orientierung. Wenn du z. B. mit Partner eingeladen bist, solltest du den Betrag entsprechend verdoppeln.
Warum Zusammenlegen nicht immer die beste Lösung ist
Oft wird im Freundeskreis gesammelt und ein gemeinsames Geschenk organisiert. Das ist praktisch, aber kann auch dazu führen, dass die Beträge zu niedrig ausfallen. Wenn du dich an einer Gruppenschenkung beteiligst, überlege genau, welchen Beitrag du leisten möchtest. Du kannst das Paar auch zusätzlich mit einer persönlichen Geste oder Karte überraschen.
Was, wenn das Budget knapp ist?
Natürlich ist nicht jeder finanziell gleich aufgestellt. Wenn du gerade in einer schwierigen Situation bist, zählt vor allem die Geste. Aber auch dann solltest du versuchen, den symbolischen Wert nicht zu niedrig anzusetzen – und das Brautpaar vielleicht mit einer liebevollen, selbstgemachten Aufmerksamkeit zu überraschen. Ehrlichkeit ist in solchen Fällen besser als ein sehr kleiner Umschlag, der Unverständnis auslöst.
Fazit: Schenke mit Herz – aber auch mit Verstand
Am Ende ist ein Geldgeschenk eine Kombination aus Wertschätzung, Verhältnis zum Brautpaar und realen Kosten. Niemand erwartet, dass du dich verschuldest – aber es sollte im Rahmen deiner Möglichkeiten auch deine Dankbarkeit für den schönen Tag ausdrücken. Und mit ein bisschen Überlegung gelingt dir das garantiert.